Isarregatta Historie

Isar-Regatta von 1921-1993

Die erste Isar-Regatta fand 1921 statt. Für die Faltbootabteilung des Deutschen Touring Clubs München organisiert C.J.Luther , der legendäre Sportjournalist, Kanupionier und Organisator der ersten Bayerischen Skimeisterschaften, die Veranstaltung, zu der er alle Verbände und Vereine Deutschlands, Österreichs und Deutsch-Böhmens einlud. Am Start waren 65 Männer und eine Dame in 38 Booten (vorwiegend Zweierkajaks). Der Sieg im Zweier ging an die für den Ausrichter startenden Leipziger Rennsportmeister Engel-Pobbig, die „wohltrainiert und besser mit der sportlichen Führung des Bootes vertraut waren als die Einheimischen.“ (Kanu-Sport 1966). Im Kanu-Sport Nr. 6/64 nannte Hugo Schmitt die Isar-Regatta eine Wanderfahrt im Regatta-Tempo. Sie sei „die echteste Regatta des Kanusports in seiner Urform“.

Siegerpreise waren u. a. nagelneue Wildwasserboote.

Die Fahrt ging über 50 Kilometer von Bad Tölz bis zur Floßlände in München, wobei in den ersten Jahren auch das Aufbauen der Faltboote in die Zeitwertung miteinging.

Wie CIL schrieb, galt es, „lange und ganz natürliche und unveränderte Flußstrecken mit schneller Strömung, mit Stromschnellen und Floßgassen und hohen Widerwellen, aber auch ruhigere Kanalstrecken“ zu befahren, “ auf dass das Suchen der besten Stromstriche nicht ganz entfällt“.

Beim ‚Bruckenfischer‘ in Schäftlarn erhielten die Kanuten nach 34 Kilometern die Silberplakette, am Ziel in München gab es Gold.

1924 waren bereits 101 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Nationen gemeldet; Doch mit dem Krieg kam auch diese Kanuveranstaltung zum Erliegen …

1974 regten der BKV-Wanderwart Hermann Gründl und der damalige Vorsitzende der Bayerischen Einzelpaddler Vereinigung (B.E.) Hans Ritter an, die Isarregatta wieder durchzuführen. Adi (Adolf) Biersack konnte dies schon im gleichen Jahr verwirklichen. 1977 waren es bereits ca. 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Ausrichtung übernahm von da an mit vollem Erfolg die B.E.

Die Isarregatta wurde eine Fahrt der Internationalen Kanu Föderation (ICF) mit entsprechendem Rahmenprogramm. Unvergessen ist der Maitanz am Samstagabend in den Räumen der Regattaanlage Oberschleißheim. Durch Spenden konnte eine große Tombola geboten werden, wobei die Startkarten als Lose galten. Der Hauptpreis war teilweise sogar ein Boot. Im Rahmenprogramm wurden Fahrten auf der Isar oberhalb der Regattastrecke sowie auf Amper und Loisach angeboten.

Die Veranstaltung hatte in den letzten Jahren etwa 300 Teilnehmer, davon etwa 10 Prozent Zeitfahrer, während die Mehrzahl im Rahmen des Zeitlimits fuhr. Dieses lag bei einem Start zwischen 8.30 Uhr und 10 Uhr bis zur Abfahrt des Rückholbusses um 17 Uhr bei 7 bis 8 1/2 Stunden. Eigentlich wäre die Veranstaltung nach heutigem Verständnis eher als Rallye zu bezeichnen. Gegen eine Umbenennung sprach einerseits der traditionelle Name, aber auch die Tatsache, dass die zahlreichen Berliner Kanuten wohl für eine Regatta, nicht aber für eine Rallye Zuschüsse vom Senat erhielten.

1993 fand diese traditionelle Veranstaltung das letzte Mal statt, denn seit 1994 wurde vom Landratsamt Bad Tölz auf Betreiben des „Landesbundes für Vogelschutz“ (LBV) keine Genehmigung mehr erteilt. Selbst der Gang vor das Verwaltungsgericht und anschließend vor den Verwaltungsgerichtshof konnte das vom LBV verursachte Abwürgen der Isarregatta nicht verhindern. Wie keine andere Veranstaltung verband die Isarregatta Leistungssport und Kanuwandersport.

Doch die Isarregatta lebt weiter.

Zum 100. Geburtstag des Bayerischen Kanuverbands startet die Isarregatta aufs Neue:

Als Breitensportveranstaltung am 7. September 2024. Der Termin liegt ausserhalb der Laichzeiten, so dass wir keine Probleme mit dem Naturschutz erwarten.

© Verein Bayerische Kanugeschichte e.V. Bericht: Ilse Entner, 03/2014 und aus Chronik „75 Jahre Bayerischer Kanu-Verband“ 1999

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